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Abtauchen, aber richtig

Viele meinen, der Tauchsport sei nicht wirklich für Leute über 50 gedacht und schon gar nicht die Tauchsafaris, auf denen man eine ganze Woche auf und unter Wasser verbringt. Das Gegenteil ist der Fall, wenn das Schiff und die Route stimmt.

 

Die M/Y Turquoise vor dem Daedalus-Riff, gesehen vom Leuchtturm aus

Im März 2021, mitten in der Pandemie, hatte ich das Privileg, mit einer kleinen Gruppe eine Tauchsafari im südlichen Roten Meer zu machen. 17 Personen auf einem brandneuen Boot, der M/Y Turqoise, die doppelt so viele Leuten Platz bietet, eine bunt gemischte Gruppe von finnischen, ukrainischen und Schweizer Gästen. Es war toll! Die komfortable Unterkunft, das Essen, die Gesellschaft und natürlich die Tauchgänge – einfach alles! Ich war bei weitem die älteste Taucherin, doch das war nie ein Thema. Und: Wir hatten alle Tauchplätze für uns allein, denn es waren  ganz wenige Tauchboote unterwegs. Nur das Aufwachen jeden Morgen vor sechs Uhr war gewöhnungsbedürftig – der Weckruf weckt auf so einem kleinen Schiff alle, auch die, die beim ersten Tauchgang nicht dabei sein wollen. Und wir waren damals noch alle ungeimpft und für die Rückreise in die Schweiz brauchten wir einen negativen PCR-Test. Auch das klappte.

Das grössere von zwei Sonnendecks © David Mallo
  • Ich hatte in Abständen von mehreren Jahren schon ein paar Tauchsafaris mitgemacht. Doch diese zeigte, dass diese Art von Tauchferien für Leute über 50 die einzig richtige ist:
  • Das Schiff bietet denselben Zimmerkomfort, den du von einem Ferienhotel verlangst: bequemes Bett, privates Bad und Aussicht aufs Meer.
  • Du brauchst du nie, aber auch gar nie Tauchausrüstung zu schleppen, alles ist immer auf dem Tauchdeck direkt beim Einstieg in Zodiac oder Wasser – und der Tank wird quasi automatisch immer wieder gefüllt.
  • Das Essen ist fein, abwechslungsreich und immer schon bereit, wenn du Hunger bekommst, ganz ohne Tischreservation oder Suchen nach freiem Platz in einem Restaurant ausserhalb des Hotels.
  • Auch auf einem kleinen Boot lässt es sich abends zu Discomusik unter dem Sternenhimmel tanzen.
  • Die Tauchergruppe hat einen viel besseren Zusammenhalt als bei Tagesausflügen. Man taucht miteinander, nicht nebeneinander.
  • Ein Safariboot bringt dich am schnellsten und bequemsten an die abgelegensten und spektakulärsten Tauchplätze – wenn Wind und Wellen mitmachen.
  • Du hast die Wahl zwischen bis zu fünf Tauchgängen täglich. Keiner ist ein Muss, aber alle ein Plus.
Kabine auf dem Oberdeck
Schildkröte mit ihren beiden Putzerfischen © Jari Toivonen
Blaupunktrochen © David Mallo

Im Oktober 2021 verbrachte ich übrigens eine weitere Woche auf einer Tauchsafari im Roten Meer, diesmal zwischen Hurghada und Sharm-el-Sheik. Das Schiff, die Sea Scorpion, hat seine besten Tage lange hinter sich und in den Kabinen gab’s die ganze Woche über kein Heisswasser. Der Tauchtourismus hatte schon wieder voll Fahrt aufgenommen und an jedem beliebten Tauchplatz teilten wir uns die Unterwasserwelt mit mindestens fünf weiteren Schiffen, also 100 anderen Tauchern. Anstelle der lebenslustigen, toleranten und weltoffenen Ukrainer waren viele strenge Schweizer an Bord. Und dann sahen wir von weitem die M/Y Turqoise mit ihrem leuchtenden Rumpf und ich wusste: Die nächste Safari plane ich wieder besser.

Danke an David, Jari und Elo für die Bilder!

Die Autorin am Tauchen © Elo

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